Die nationalpolitsche Erziehungsanstalt
    "Emsland" (NPEA)



    Der mit der "Machtergreifung" im Jahre 1933 über das damalige Deutsche Reich hereinbrechende Nationalsozialismus wirkte sich auch auf die Ursulaschule in Haselünne aus: Während bislang insbesondere Schülerinnen aus der näheren Umgebung die Ursulaschule besuchten, kamen nun Schülerinnen aus ganz Deutschland, aus Hamburg, Frankfurt, Dortmund, Bremen sowie auch aus den Niederlanden. Schülerinnen aller Alterstufen kamen an die Ursulaschule, es wurden sogar in der Oberprima noch neue Schülerinnen aufgenommen, die in der Abgeschiedenheit des Emslandes in aller Ruhe ihr Abitur machen wollten.

    Wenn auch die Erziehung und Schulbildung immer Vorrang hatte, so ging die Kriegszeit auch an der Ursulaschule nicht spurlos vorbei. Die Klosterschü- lerinnen hatte zusammen mit den Schwestern Alarm- übungen durchzuführen, die Räume zu verdunkeln, sich über den Kriegsverlauf zu informieren. Politisch interessierte Schülerinnen hörten zusammen mit den Schwestern die Kriegs- berichterstattung in der Aula und konnten anschließend mit ihnen darüber diskutieren. Im Jahre 1941 wurde dann das letzte Abitur während des Krieges absolviert.


    Der Abiturjahrgang 1941


    Die nationalsozialistische Schulpolitik hatte eine systematische Bekämpfung der Klosterschulen - insbesondere auch im streng katholischen Emsland - zur Folge. In Haselünne mussten 1936 die Beamtenkinder und  die St. Ursula-Schule verlassen, 1938 die jüdischen Mädchen.  1939 wurde der Abbau der Oberstufe angeordnet und die 1. Oberschulklasse geschlossen.  Am 11. Juli 1941 wurden die Schwestern aus dem Kloster vertrieben. Kloster und Schule wurden geschlossen. In die nun leerstehenden Räume zog die nationalpolitsche Erziehungs- anstalt "Emsland" (NPEA) ein. Ein Teil der wertvollen Bibliothek der Klosterschule ist auf dem Schulhof öffentlich verbrannt worden.

    In der Karwoche des Jahres 1945 mussten dann endlich die Nationalsozialisten die Schule räumen. Am 28. Mai konnten die Schwestern zurückkehren und in einer zerschossenen und geplünderten Schule den Lehrbetrieb langsam wieder aufnehmen. Ostern 1946 wurde die Schule offiziell wieder geöffnet.